Pflegende Angehörige arbeiten oftmals am psychischen und physischen Limit. Neben Kindern und Beruf noch einen Angehörigen zu pflegen ist eine große Herausforderung. Nicht selten wird die eigene Gesundheit aufs Spiel gesetzt, vor allem bei längerdauernder Pflege oder bei Pflegebedürftigen bei denen auch nachts Einsätze erforderlich sind. Pflegende Angehörige und der Familienverbund sollten auf Warnsignale des Körpers achten und sich auch Unterstützung suchen, um die Gefahr gesundheitlicher Schäden zu minimieren.
Körperliche Symptome: Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen.
Emotionale Anzeichen: Reizbarkeit, Überempfindlichkeit, häufige Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen.
Soziale Rückzugserscheinungen: Isolation, Rückzug von sozialen Aktivitäten.
Nachlassende Arbeitsleistung: Probleme im Job, Konzentrationsschwierigkeiten.
Selbsthilfegruppen und Unterstützungsnetzwerke:
Schauen Sie nach Selbsthilfegruppen für pflegende Angehörige in Ihrer Nähe. Der Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen kann sehr unterstützend sein.
Bitten Sie Freunde und Familienmitglieder um Hilfe. Manchmal sind Menschen bereit zu helfen, wissen aber nicht, wie sie unterstützen können, es sei denn, sie werden direkt gefragt.
Professionelle Unterstützung suchen:
Holen Sie sich professionelle Hilfe, sei es durch einen Psychotherapeuten, Psychologen oder einen Berater. Diese Fachleute können Ihnen helfen, mit den emotionalen Belastungen umzugehen.
Erkundigen Sie sich nach Unterstützungsdiensten für Pflegebedürftige, wie ambulante Pflegedienste oder Tagespflegeeinrichtungen, um Ihnen zeitweise Entlastung zu verschaffen.
Arbeitgeber informieren:
Informieren Sie Ihren Arbeitgeber über Ihre Situation. Möglicherweise gibt es betriebliche Unterstützungsleistungen oder flexible Arbeitsarrangements, die Ihnen entgegenkommen können.
Pausen und Auszeiten:
Nehmen Sie sich bewusst Zeit für sich selbst. Selbst kurze Pausen können helfen, Energie zu tanken. In vielen Fällen liegt die Last der Pflege bei einer Person obwohl andere Angehörige in der Familie zeitweise die Pflege übernehmen könnten.
Machen Sie den anderen Familienmitgliedern klar, dass die Pflege auf mehrere Schultern verteilt werden muss, um die eigene Gesundheit zu schützen. Es ist niemanden geholfen, wenn Sie als Pflegende aufgrund von Krankheit ausfallen sollten.
Versuchen Sie, Zeit für Entspannungsübungen oder Hobbys zu finden, um physische und mentale Erholung zu fördern.
Planung und Organisation:
Versuchen Sie, den Pflegealltag zu organisieren und Aufgaben zu delegieren, wenn möglich. Erwägen Sie die Inanspruchnahme von Pflegeurlaub oder anderen Unterstützungsdiensten, um sich selbst zu entlasten.
Gesundheitsvorsorge:
Achten Sie auf Ihre eigene Gesundheit. Vernachlässigen Sie nicht ärztliche Untersuchungen und Vorsorgeuntersuchungen.
Es ist wichtig zu erkennen, dass Sie nicht allein sind und dass es Unterstützung gibt. Es ist in Ordnung, um Hilfe zu bitten, und sich selbst zu pflegen, ist entscheidend, um die Pflege anderer aufrechtzuerhalten.
Auch Krankenkassen bieten Hilfe
Familiencoach Pflege
So zum Beispiel das Online-Selbsthilfeprogramm der AOK für Angehörige von Demenzkranken. Der „Familiencoach Pflege“ hilft Angehörigen, den Pflegealltag besser zu bewältigen und sich vor Überforderung zu schützen. Ein Fokus liegt auf den schwierigen Pflegesituationen wie der Betreuung von Menschen mit Demenz und dem Umgang mit belastenden Gefühlen. Mehr unter familiencoach-pflege.de.
Warten Sie nicht, wenn Sie eines der o.g. Warnsignale wahrnehmen.
Werden Sie aktiv, um Ihre Gesundheit zu schützen!
Allen pflegenden Angehörigen zollen wir höchsten Respekt und wünschen ein besinnliches
Weihnachtsfest.
SeniorPalace
Karina Frank
Artur Frank