Die Kosten für einen Platz in einem deutschen Pflegeheim variieren von Bundesland zu Bundesland. Grundsätzlich haben Pflegebedürftige die Kosten für Unterkunft, Verpflegung und für die sogenannten Investitionskosten selbst zu tragen.
Im Bundes-Durchschnitt mussten Pflegebedürftige monatlich 2015 Euro selbst aufbringen für einen Platz in einem deutschen Pflegeheim (Quelle: Verband der Ersatzkassen Stand Juli 2020).
Im Jahr 2019 erhielten männliche Rentner im Durchschnitt eine monatliche Rente in Höhe von 1.139 Euro in den alten Bundesländern und in den neuen Bundesländern 1.212 Euro im Monat (Quelle: Deutsche Rentenversicherung).
Weibliche Rentner konnten in den alten Bundesländern mit einer durchschnittlichen Rente von 710 Euro rechnen und Rentnerinnen der neuen Bundesländer mit 1.023 Euro lag.
Allein diese Zahlen verdeutlichen eine Riesenlücke zwischen dem Eigenanteil der Kosten in einem deutschen Pflegeheim und den tatsächlichen Rentenzahlungen, eine riesige Lücke klafft, die geschlossen werden muss um einen Heim-Aufenthalt in Deutschland sicherzustellen. Glücklich ist wer außer der staatlichen Rente Anspruch auf eine Betriebsrente hat und die Lücke damit etwas verkleinern kann. Immerhin fast jeder 2. soll anspruchsberechtigt sein.
Die durchschnittlichen Netto-Betriebsrenten der 60-Jährigen in den alten Bundesländern lagen 2019 bei 619 Euro (männliche Rentner) bzw. bei 245 Euro (weibliche Rentner) und in den neuen Bundesländern bei 380 Euro (Rentner) bzw. 172 Euro (Rentnerinnen).
Werden diese Netto-Betriebsrenten den staatlichen Rentenzahlungen hinzuaddiert ergeben sich für die allermeisten RentnerINNEN noch immer deutliche Finanzierungslücken, die über andere Vermögenswerte (z.B. Immobilien, Wertpapiere) ausgeglichen werden müssen.
Ist auch über diese Vermögenwerte keine Finanzierung die Altersheime Kosten möglich tritt zunächst die Sozialhilfe ein.
Sollte das Einkommen und Vermögen des Pflegebedürftigen oder der Angehörigen nicht ausreichen um den Eigenanteil des Altersheims zu decken kann in einigen Bundesländern Pflegewohngeld beantragt werden. Dieser Antrag ist jährlich neu zu stellen.
Kinder haben sich dann an den Pflegekosten zu beteiligen, wenn sie mehr als 100 Tsd. Euro brutto im Jahr verdienen, dazu zählen auch Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung oder Einnahmen aus Wertpapierhandel. Immobilienbesitz wird nicht berücksichtigt. Wer über der Grenze liegt, ist unterhaltspflichtig. Der Selbstbehalt beläuft sich dann auf 2.000 Euro des bereinigten Nettoeinkommens (Düsseldorfer Tabelle 2020–Verwandtenunterhalt).
Die Kosten eines Pflegeplatzes in Tschechien, inklusive Miete, Mietnebenkosten und Verpflegung, beliefen sich im Jahr 2020 durchschnittlich bei 1421 Euro monatlich (Quelle: Seniorpalace.eu Pflegeheime Böhmerwald Tschechien). Bei festgestellter Pflegebedürftigkeit erhielt der/die Versicherte von der Pflegekasse 901 Euro (Pflegegrad 5), bzw. 728 Euro (Pflegegrad 4) bzw. 545 Euro (Pflegegrad 3), usw.. Das Pflegegeld wird an den/die Versicherte/n bezahlt und nicht an das Pflegeheim in Tschechien.
Die tatsächlichen, vom RentnerIN aufzubringenden, Kosten in einem Pflegeheim in Tschechien betrugen 2010 abzüglich des Pflegegeldes, je nach Pflegegrad durchschnittlich zwischen 520 Euro (Pflegegrad 5) und 876 Euro (Pflegegrad 3).
Bei einer Rente, die unter dem Durchschnitt liegt lohnt es sich zu überlegen ob nicht ein Pflegeheim in Tschechien in Frage kommt. Gleich in Grenznähe zu Deutschland liegen im Böhmerwald mehrere Pflegeheime, die sich auf Pflegebedürftige aus Deutschland spezialisiert haben und wo ausschließlich deutsche RentnerINNEN leben.
Praktisch ein Pflegeheim für deutsche Bewohner nahe der deutsch/tschechischen Grenze im Böhmerwald mit all seinen Freizeitmöglichkeiten und unverbrauchter Natur.
Kosteneinsparungen von monatlich 1500 Euro und mehr bei vergleichbaren Leistungen locken zum Gang über die Grenze. Auch hier wächst Europa zusammen.